Die Merowinger

und das Reich der Franken

Viele germanische Stämme und Völkerschaften waren eingebunden in grossflächige Siedlungsräume, denen jeweils eine einheitliche Kultur zugrunde lag. Obwohl sich durch die Archäologie viele Gemeinsamkeiten finden lassen, so unterscheiden sich beispielsweise die germanischen Stämme entlang von Rhein und Weser doch grundlegend von ihren Nachbarn, den Nord- und Elbgermanen. Zu dieser Rheinweser-Gruppe gehörten im 4. Jahrhundert einige Stämme, die rechts des Niederrheins siedelten und über einheitliche Formen von Siedlung, Hausbau, Keramik, Schmuck und Grabsitten verfügten. Es waren Stämme der Brukterer, Chamaver, Amsivarier, Chattuarier und Alier, die ein Land bewohnten, das schon auf einer spätrömischen Straßenkarte, der Tabula Peutingeriana, als Francia bezeichnet wird. Als das römische Reich zunehmend unter den Druck einfallender Germanenhorden geriet, ging man seit dem 2. und 3. Jahrhundert dazu über, die gefährdeten Provinzen mit einheimischen Hilfstruppen zu besetzen, die damit weniger das römische Imperium als vielmehr ihre eigene Heimat verteidigten. Vor allem im 4. Jahrhundert unter Valentinian I. erreicht diese Art der Rekrutierung ihren Höhepunkt. Den militärischen Schutz der Germania secunda und Belgica secunda hatte man dabei in die Hände der verbündeten Franken gelegt. Der jahrzehntelange Dienst führte einerseits zu einer langsamen Romanisierung und andererseits zur Ausbildung von Stammeshierarchien und mächtigen fränkischen Familien. Ein Aufstieg bis zum Amt des obersten Heermeisters war möglich. Der salische Franke Chlodwig, Sohn des Childerich von Tournai, Nachkomme des sagenumwobenen Stammesvaters Merowech und daher Merowinger, gewann durch geschickte Machtpolitik nach und nach die Herrschaft über andere fränkische Kleinkönigreiche, stand aber auch zugleich noch in römischen Diensten. Im Alter von etwa 20 Jahren schlägt er 486 mit seinem fränkischen Heer die letzten römischen Truppen unter Syagrius, nachdem bereits wenige Jahre zuvor der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustus ermordet worden war. Am Ende seiner skrupellosen Herrschaftszeit im Jahre 511 hatte er bis auf Burgund ganz Westeuropa bis hin nach Thüringen bezwungen und mit seinem Übertritt zum katholischen Glauben ein christliches Großreich gegründet. Es ist gerade diese "Bekehrung", etwa um das Jahr 508, die als Hauptereignis des frühen Mittelalters anzusehen ist. Inwieweit die persönliche Überzeugung Chlodwigs eine Rolle gespielt hat, ist aus heutiger Sicht kaum zu beurteilen. Sicher ist jedoch, dass dieser geschickte Schachzug machtpolitisch überaus bedeutend war und die Weichen für die herausragende Rolle der katholischen Kirche im Mittelalter gestellt hat. Mit der Taufe nimmt Chlodwig die Religion des eroberten Galliens an und beseitigt damit das Haupthinderhins für dessen Integration. Noch im Jahre 508 erhält Chlodwig die Anerkennung seiner Macht durch den -katholischen- oströmischen Kaiser. Chlodwig war der erste germanische Fürst, der freiwillig zum Katholizismus übertrat und damit den sonst sehr beliebten Arianischen Glauben ablehnte. Die Vorbildfunktion für seine Gefolgsleute war überaus wichtig. Die Verbindung zwischen den Franken und der Tradition des römischen Reiches war die Grundlage für die Vereinigung des neuen Großreiches. Im Laufe der Zeit wurden die Staatsgeschäfte und Militäraktionen der Merowinger-Könige immer häufiger von adeligen Hofbeamten geregelt, den Major Domi oder Hausmeiern, welche dadurch immer mehr an Macht und Einfluss gewannen. Im 7. Jahrhundert waren die Könige schließlich selbst nur noch Marionetten zur Legitimation des Hausmeiers, der de facto die absolute Staatsgewalt besaß. Als 737 n.Chr. Theuderich IV. stirbt, hat sein Hausmeier Karl Martell es nicht mehr nötig, einen neuen König einsetzen zu lassen. Er regiert bis zu seinem Tod 741 als Alleinherrscher und lässt sich in der königlichen Grablege von St. Denis beisetzen. Er begründete das neue fränkische Königsgeschlecht der Karolinger. Sein Enkel Karl erhielt den Beinamen 'der Große' und wurde zu einer der strahlendsten Herrscherpersönlichkeiten des frühen Mittelalters. © Markus Neidardt 2022

Zwiebelknopffibel

Soldaten und hohe Würdenträger im spätrömischen Heer trugen derartige Fibeln als Statussymbol. Spätantike Fibeln zum Kaufen

Westgotische Gürtelschnalle

Das Reich der Westgoten in Spanien bestand zeitgleich mit dem Reich der Franken Mehr frühmittelalterliche Gürtelschnallen

Gürtelschnalle der Merowingerzeit

Mit Verzierungen im Germanischen Tierstil Mehr Infos zum frühmittelalterlichen Gürtel

Schmuckanhänger aus Gold

Nachbldung eines Zieranhängers, ein Altfund wahrscheinlich aus Marchélepot, Frankreich Anhaenger der Merowingerzeit zum Kaufen

Bügelfibel

Bügelfibeln dieser Art waren Frauenfibeln. Hochwertige Stücke wie diese bestanden aus vergoldetem Silber und besaßen Einlagen aus Edelsteinen oder Emaille. Frühmittelalterlichen Fibeln zum Kaufen

Zierscheibe

Durchbrochen gearbeitete Zierscheiben wie diese schmückten ein reichhaltiges Gürtelgehänge der Frauentracht. Daran waren Amulette und Geräte wie Schlüssel oder Scheren befestigt. Mehr Infos zur frühmittelalterlichen Zierscheibe

Vergoldete S-Fibel

Fränkische S-Fibel mit Vogelköpfen und Einlagen aus Almandinen nach einem Fund aus Frankfurt Frühmittelalterliche S-Fibel zum Kaufen
Chlodwig Taufe

Die Merowinger

und das Reich

der Franken

Viele germanische Stämme und Völkerschaften waren eingebunden in grossflächige Siedlungsräume, denen jeweils eine einheitliche Kultur zugrunde lag. Obwohl sich durch die Archäologie viele Gemeinsamkeiten finden lassen, so unterscheiden sich beispielsweise die germanischen Stämme entlang von Rhein und Weser doch grundlegend von ihren Nachbarn, den Nord- und Elbgermanen. Zu dieser Rheinweser- Gruppe gehörten im 4. Jahrhundert einige Stämme, die rechts des Niederrheins siedelten und über einheitliche Formen von Siedlung, Hausbau, Keramik, Schmuck und Grabsitten verfügten. Es waren Stämme der Brukterer, Chamaver, Amsivarier, Chattuarier und Alier, die ein Land bewohnten, das schon auf einer spätrömischen Straßenkarte, der Tabula Peutingeriana, als Francia bezeichnet wird. Als das römische Reich zunehmend unter den Druck e i n f a l l e n d e r Germanenhorden geriet, ging man seit dem 2. und 3. Jahrhundert dazu über, die gefährdeten Provinzen mit einheimischen Hilfstruppen zu besetzen, die damit weniger das römische Imperium als vielmehr ihre eigene Heimat verteidigten. Vor allem im 4. Jahrhundert unter Valentinian I. erreicht diese Art der Rekrutierung ihren Höhepunkt. Den militärischen Schutz der Germania secunda und Belgica secunda hatte man dabei in die Hände der verbündeten Franken gelegt. Der jahrzehntelange Dienst führte einerseits zu einer langsamen Romanisierung und andererseits zur Ausbildung von Stammeshierarchien und mächtigen fränkischen Familien. Ein Aufstieg bis zum Amt des obersten Heermeisters war möglich. Der salische Franke Chlodwig, Sohn des Childerich von Tournai, Nachkomme des s a g e n u m w o b e n e n Stammesvaters Merowech und daher Merowinger, gewann durch geschickte Machtpolitik nach und nach die Herrschaft über andere fränkische Kleinkönigreiche, stand aber auch zugleich noch in römischen Diensten. Im Alter von etwa 20 Jahren schlägt er 486 mit seinem fränkischen Heer die letzten römischen Truppen unter Syagrius, nachdem bereits wenige Jahre zuvor der letzte weströmische Kaiser Romulus Augustus ermordet worden war. Am Ende seiner skrupellosen Herrschaftszeit im Jahre 511 hatte er bis auf Burgund ganz Westeuropa bis hin nach Thüringen bezwungen und mit seinem Übertritt zum katholischen Glauben ein christliches Großreich gegründet. Es ist gerade diese "Bekehrung", etwa um das Jahr 508, die als Hauptereignis des frühen Mittelalters anzusehen ist. Inwieweit die persönliche Überzeugung Chlodwigs eine Rolle gespielt hat, ist aus heutiger Sicht kaum zu beurteilen. Sicher ist jedoch, dass dieser geschickte Schachzug machtpolitisch überaus bedeutend war und die Weichen für die herausragende Rolle der katholischen Kirche im Mittelalter gestellt hat. Mit der Taufe nimmt Chlodwig die Religion des eroberten Galliens an und beseitigt damit das Haupthinderhins für dessen Integration. Noch im Jahre 508 erhält Chlodwig die Anerkennung seiner Macht durch den - katholischen- oströmischen Kaiser. Chlodwig war der erste germanische Fürst, der freiwillig zum Katholizismus übertrat und damit den sonst sehr beliebten Arianischen Glauben ablehnte. Die Vorbildfunktion für seine Gefolgsleute war überaus wichtig. Die Verbindung zwischen den Franken und der Tradition des römischen Reiches war die Grundlage für die Vereinigung des neuen Großreiches. Im Laufe der Zeit wurden die Staatsgeschäfte und Militäraktionen der Merowinger-Könige immer häufiger von adeligen Hofbeamten geregelt, den Major Domi oder Hausmeiern, welche dadurch immer mehr an Macht und Einfluss gewannen. Im 7. Jahrhundert waren die Könige schließlich selbst nur noch Marionetten zur Legitimation des Hausmeiers, der de facto die absolute Staatsgewalt besaß. Als 737 n.Chr. Theuderich IV. stirbt, hat sein Hausmeier Karl Martell es nicht mehr nötig, einen neuen König einsetzen zu lassen. Er regiert bis zu seinem Tod 741 als Alleinherrscher und lässt sich in der königlichen Grablege von St. Denis beisetzen. Er begründete das neue fränkische Königsgeschlecht der Karolinger. Sein Enkel Karl erhielt den Beinamen 'der Große' und wurde zu einer der strahlendsten H e r r s c h e r p e r s ö n l i c h k e i t e n des frühen Mittelalters. © Markus Neidardt 2022

Zwiebelknopffibel

Soldaten und hohe Würdenträger im spätrömischen Heer trugen derartige Fibeln als Statussymbol. Spätantike Fibeln zum Kaufen

Gürtelschnalle der Merowingerzeit

Mit Verzierungen im Germanischen Tierstil Mehr Infos zum frühmittelalterlichen Gürtel

Schmuckanhänger aus Gold

Nachbldung eines Zieranhängers, ein Altfund wahrscheinlich aus Marchélepot, Frankreich Anhaenger der Merowingerzeit zum Kaufen

Vergoldete S-Fibel

Fränkische S-Fibel mit Vogelköpfen und Einlagen aus Almandinen nach einem Fund aus Frankfurt Frühmittelalterliche S-Fibel zum Kaufen

Bügelfibel

Bügelfibeln dieser Art waren Frauenfibeln. Hochwertige Stücke wie diese bestanden aus vergoldetem Silber und besaßen Einlagen aus Edelsteinen oder Emaille. Frühmittelalterlichen Fibeln zum Kaufen

Westgotische Gürtelschnalle

Das Reich der Westgoten in Spanien bestand zeitgleich mit dem Reich der Franken Mehr frühmittelalterliche Gürtelschnallen

Zierscheibe

Durchbrochen gearbeitete Zierscheiben wie diese schmückten ein reichhaltiges Gürtelgehänge der Frauentracht. Daran waren Amulette und Geräte wie Schlüssel oder Scheren befestigt. Mehr Infos zur frühmittelalterlichen Zierscheibe