Die Wikinger
Vom
8.
bis
11.
Jahrhundert
hielt
eine
germanische
Völkerschaft
die
Welt
in
Atem.
Auf
der
Suche
nach
Land,
Sklaven,
Gold
und
Silber
verließen
sie
als
Krieger
und
Entdecker
ihre
Heimat.
Von
Norwegen,
Schweden
und
Dänemark
aus
stachen
die
Drachenschiffe
in
See,
um
ferne
Länder
heimzusuchen.
Der
erste
belegte
Überfall
fand
793
statt,
als
Wikinger
das
berühmte
Inselkloster
Lindisfarne
in
Nordengland
plünderten.
Christliche
Mönche
beschrieben
angsterfüllt
die
grausamen
Übergriffe
der
Wikinger
auf
reiche
Klöster
und
Städte,
'Gott
schütze
uns
vor
den
Nordmännern',
war
das
Stoßgebet
der
Zeit.
Ihre
Schiffe
waren
seegängig
und
lagen
so
flach
im
Wasser,
daß
selbst
Untiefen
befahren
werden
konnten.
Flüsse
waren
für
sie
Goldadern,
die
zu
dem
Reichtum
der
Städte
führten.
Der
Rhein
war
der
Eingang
zu
den
fränkischen
Schatzkammern.
Der
König
Karl
der
Einfältige
überließ
in
seiner
Not
den
Normannen,
wie
die
Wikinger
von
den
Franken
genannt
wurden,
ein
Herzogtum
an
der
Atlantikküste,
das
von
nun
an
Normandie
heißen
sollte.
150
Jahre
später,
im
Jahre
1066
eroberte
der
Herzog
der
Normandie,
Wilhelm,
das
angelsächsisch/
dänische
England
und
begründet
damit
die
normannische
Herrschaft
auf
der
Insel.
Aber
die
Wikinger
waren
nicht
nur
'wilde
Barbaren',
'stechende
Hornissen'
und
'reißende
Wölfe',
wie
die
fränkischen
Chronisten
schreiben.
Sie
waren
ausgezeichnete
Handwerker,
Schiffsbauer
und
Händler,
die
bis
in
den
Orient
reisten.
Auf
dem
Dnjepr
gelangten
die
Wikinger
bis
ans
Schwarze
Meer,
auf
der
Wolga
zum
Kaspischen
Meer.
Schwedische
Wikinger,
von
den
Slawen,
Griechen
und
Arabern
'Waräger'
oder
'Rus'
genannt,
stellten
sogar
die
Leibwache
des
Kaisers
von
Byzanz.
Sie
nahmen
Slawen
gefangen,
um
sie
als
Sklaven
zu
verkaufen,
und
tauschten
sie
gegen
Seide,
Gewürze
und
arabische
Münzen,
die
auf
diesem
Weg
in
die
Handelszentren
des
Nordens,
z.B.
nach
Haithabu
gelangten.
Die
Christianisierung
und
die
Entstehung
der
drei
christlichen
Königreiche
Norwegen,
Schweden
und
Dänemark
bilden
den
Schlußpunkt
der
ereignisreichen
Geschichte der Wikingerzeit.
Die wikingerzeitliche Kleidung
Das
Aussehen
und
die
Kleidung
der
Nordmänner
und
ihrer
Frauen
lässt
sich
aus
vielen
historischen
Quellen
rekonstruieren.
Zum
einen
bietet
die
Archäologie
vor
allem
in
Form
überlieferter
Gewandnadeln
und
anderer
Trachtbestandteile
die
Möglichkeit,
deren
Trageweise
anhand
der
Lage
zum
Skelett
zu
erforschen.
Manchmal
finden
sich
auch
Reste
von
Stoffen
festoxydiert
an
Metallfunden,
die
ein
Bild
von
den
gewobenen
Kleidungsstücken
vermitteln.
Zum
anderen
gibt
es
einige,
wenn
auch
sehr
stark
schematisierte,
zeitgenössische
Abbildungen
wie
beispielsweise
auf
dem
Wandteppich
vom
Osebergschiff,
auf
gotländischen
Bildsteinen,
in
Form
von
Holzschnitzereien
und
kleinen,
menschengestaltigen
Fibeln.
Das
plastischste
Bild
von
den
Wikingern
wird
jedoch
von
zeitgenössischen
Schriftstellern
gezeichnet,
die
die
Nordmänner
als
Händler
kennengelernt haben.
Vor
allem
die
Rus
trafen
oft
mit
arabischen
Kaufleuten
zusammen,
denen
einige
überlieferte
Texte
zu
verdanken
sind.
Die
Männer
scheinen
das
Haar
ziemlich
kurzgeschnitten
getragen
zu
haben,
jedoch
werden
auch
häufig
Bärte
dargestellt.
Zur
Männertracht
gehörte
wohl
stets
eine
lange
Hose
und
ein
tunikaähnliches
Hemd,
das
bis
über
die
Hüfte
reichte.
Ein
Umhang
aus
einem
rechteckigen
Stück
Stoff
wurde
mit
einer
über
der
rechten
Schulter
verschlossen.
Wesentlich
aufwendiger
war
dagegen
die
Ausstattung
der
Frauen.
Über
einem
langärmeligen
Unterkleid
aus
Leinen,
das
bis
zu
den
Knöcheln
reichte,
wurde
ein
Rock
getragen,
der
mit
Trägern
über
den
Schultern
befestigt
wurde.
Zwei
wurden
dazu
verwendet,
vor
dem
Rock
eine
Art
Schürze
zu
befestigen,
die
oftmals
feine
Stickereien
oder
Borten
als
Verzierung
trugen.
Manchmal
wurden
beide
Schalenfibeln
mit
einer
Kette
verbunden,
bisweilen
auch mit Glasperlenketten.
Aus
dem
byzantinischen
Raum
stammt
wohl
die
Mode
der
Schultertücher,
die
entweder
zu
einem
Dreieck
zusammengelegt
oder
lang
herabfallend
getragen
werden
konnten.
Eine
sogenannte
,
die
sich
interessanterweise
typologisch
von
importierten
fränkischen
Schwertgürtelbeschlägen
ableiten,
schloß
das
Schultertuch
vor
der
Brust.
Eng
begrenzte
regionale
Eigenheiten
in
Gotland,
wo
statt
der
Ovalfibeln
sogenannte
und
getragen
wurden,
oder
Finnland,
wo
runde
Fibeln
bevorzugt
wurden,
treten
in
dem
archäologischen
Fundmaterial
deutlich
in
Erscheinung.
Die
Oberbekleidung
bestand
aus
Wollstoffen,
für
die
sowohl
grobgewobene
Tuche
als
auch
feinere
Waren
belegt
sind.
Auch
edle
Stoffe
wie
Seide
und
Brokat
fanden
hin
und
wieder
Verwendung.
Lit.:
T.
Capelle,
Die
Wikinger,
Kultur-
und
Kunstgeschichte,
Darmstadt
1988
© Markus Neidhardt 2022
Schalenfibeln Petersen 49
Nach Fundstücken dem Kulturhistorischen
Museum in Oslo, Norwegen. Wie die
Originalstücke sind auch diese Fibeln
zweischalig gefertigt.
Schalenfibeln / Ovalfibeln zum Kaufen
Rekonstruierte Kleidung
Das Projekt „Fashioning the Viking Age“ des
Dänischen Nationalmuseums Kopenhagen
untersucht intensiv Textilreste der Wikingerzeit.
Oben aktuelle Rekonstruktionen der Funde aus
Bjerringhøj, Mammen, und einem Frauengrab
aus Hvilehøj, Jütland.
Mehr Informationen zum Forschungsprojekt
Die Wikinger
Vom
8.
bis
11.
Jahrhundert
hielt
eine
germanische
Völkerschaft
die
Welt
in
Atem.
Auf
der
Suche
nach
Land,
Sklaven,
Gold
und
Silber
verließen
sie
als
Krieger
und
Entdecker
ihre
Heimat.
Von
Norwegen,
Schweden
und
Dänemark
aus
stachen
die
Drachenschiffe
in
See,
um
ferne
Länder
heimzusuchen.
Der
erste
belegte
Überfall
fand
793
statt,
als
Wikinger
das
berühmte
Inselkloster
Lindisfarne
in
Nordengland
plünderten.
Christliche
Mönche
beschrieben
angsterfüllt
die
grausamen
Übergriffe
der
Wikinger
auf
reiche
Klöster
und
Städte,
'Gott
schütze
uns
vor
den
Nordmännern',
war
das
Stoßgebet
der
Zeit.
Ihre
Schiffe
waren
seegängig
und
lagen
so
flach
im
Wasser,
daß
selbst
Untiefen
befahren
werden
konnten.
Flüsse
waren
für
sie
Goldadern,
die
zu
dem
Reichtum
der
Städte
führten.
Der
Rhein
war
der
Eingang
zu
den
fränkischen
Schatzkammern.
Der
König
Karl
der
Einfältige
überließ
in
seiner
Not
den
Normannen,
wie
die
Wikinger
von
den
Franken
genannt
wurden,
ein
Herzogtum
an
der
Atlantikküste,
das
von
nun
an
Normandie
heißen
sollte.
150
Jahre
später,
im
Jahre
1066
eroberte
der
Herzog
der
Normandie,
Wilhelm,
das
angelsächsisch/
dänische
England
und
begründet
damit
die
normannische
Herrschaft
auf
der
Insel.
Aber
die
Wikinger
waren
nicht
nur
'wilde
Barbaren',
'stechende
Hornissen'
und
'reißende
Wölfe',
wie
die
fränkischen
Chronisten
schreiben.
Sie
waren
ausgezeichnete
Handwerker,
Schiffsbauer
und
Händler,
die
bis
in
den
Orient
reisten.
Auf
dem
Dnjepr
gelangten
die
Wikinger
bis
ans
Schwarze
Meer,
auf
der
Wolga
zum Kaspischen Meer.
Schwedische
Wikinger,
von
den
Slawen,
Griechen
und
Arabern
'Waräger'
oder
'Rus'
genannt,
stellten
sogar
die
Leibwache
des
Kaisers
von
Byzanz.
Sie
nahmen
Slawen
gefangen,
um
sie
als
Sklaven
zu
verkaufen,
und
tauschten
sie
gegen
Seide,
Gewürze
und
arabische
Münzen,
die
auf
diesem
Weg
in
die
Handelszentren
des
Nordens,
z.B.
nach
Haithabu
gelangten.
Die
Christianisierung
und
die
Entstehung
der
drei
christlichen
Königreiche
Norwegen,
Schweden
und
Dänemark
bilden
den
Schlußpunkt
der
ereignisreichen
Geschichte der Wikingerzeit.
Die wikingerzeitliche
Kleidung
Das
Aussehen
und
die
Kleidung
der
Nordmänner
und
ihrer
Frauen
lässt
sich
aus
vielen
historischen
Quellen
rekonstruieren.
Zum
einen
bietet
die
Archäologie
vor
allem
in
Form
überlieferter
Gewandnadeln
und
anderer
Trachtbestandteile
die
Möglichkeit,
deren
Trageweise
anhand
der
Lage
zum
Skelett
zu
erforschen.
Manchmal
finden
sich
auch
Reste
von
Stoffen
festoxydiert
an
Metallfunden,
die
ein
Bild
von
den
gewobenen
Kleidungsstücken
vermitteln.
Zum
anderen
gibt
es
einige,
wenn
auch
sehr
stark
schematisierte,
zeitgenössische
Abbildungen
wie
beispielsweise
auf
dem
Wandteppich
vom
Osebergschiff,
auf
gotländischen
Bildsteinen,
in
Form
von
Holzschnitzereien
und
kleinen,
menschengestaltigen
Fibeln.
Das
plastischste
Bild
von
den
Wikingern
wird
jedoch
von
zeitgenössischen
Schriftstellern
gezeichnet,
die
die
Nordmänner
als
Händler
kennengelernt haben.
Vor
allem
die
Rus
trafen
oft
mit
arabischen
Kaufleuten
zusammen,
denen
einige
überlieferte
Texte
zu
verdanken
sind.
Die
Männer
scheinen
das
Haar
ziemlich
kurzgeschnitten
getragen
zu
haben,
jedoch
werden
auch
häufig
Bärte
dargestellt.
Zur
Männertracht
gehörte
wohl
stets
eine
lange
Hose
und
ein
tunikaähnliches
Hemd,
das
bis
über
die
Hüfte
reichte.
Ein
Umhang
aus
einem
rechteckigen
Stück
Stoff
wurde
mit
einer
über
der
rechten
Schulter verschlossen.
Wesentlich
aufwendiger
war
dagegen
die
Ausstattung
der
Frauen.
Über
einem
langärmeligen
Unterkleid
aus
Leinen,
das
bis
zu
den
Knöcheln
reichte,
wurde
ein
Rock
getragen,
der
mit
Trägern
über
den
Schultern
befestigt
wurde.
Zwei
wurden
dazu
verwendet,
vor
dem
Rock
eine
Art
Schürze
zu
befestigen,
die
oftmals
feine
Stickereien
oder
Borten
als
Verzierung
trugen.
Manchmal
wurden
beide
Schalenfibeln
mit
einer
Kette
verbunden,
bisweilen
auch mit Glasperlenketten.
Aus
dem
byzantinischen
Raum
stammt
wohl
die
Mode
der
Schultertücher,
die
entweder
zu
einem
Dreieck
zusammengelegt
oder
lang
herabfallend
getragen
werden
konnten.
Eine
sogenannte
,
die
sich
interessanterweise
typologisch
von
importierten
fränkischen
Schwertgürtelbeschlägen
ableiten,
schloß
das
Schultertuch
vor
der
Brust.
Eng
begrenzte
regionale
Eigenheiten
in
Gotland,
wo
statt
der
Ovalfibeln
sogenannte
und
getragen
wurden,
oder
Finnland,
wo
runde
Fibeln
bevorzugt
wurden,
treten
in
dem
archäologischen
Fundmaterial
deutlich
in
Erscheinung.
Die
Oberbekleidung
bestand
aus
Wollstoffen,
für
die
sowohl
grobgewobene
Tuche
als
auch
feinere
Waren
belegt
sind.
Auch
edle
Stoffe
wie
Seide
und
Brokat
fanden
hin
und
wieder
Verwendung.
Lit.:
T.
Capelle,
Die
Wikinger,
Kultur-
und
Kunstgeschichte,
Darmstadt 1988
© Markus Neidhardt 2022
Rekonstruierte Kleidung
Das Projekt „Fashioning the Viking Age“ des
Dänischen Nationalmuseums Kopenhagen
untersucht intensiv Textilreste der Wikingerzeit.
Oben aktuelle Rekonstruktionen der Funde aus
Bjerringhøj, Mammen, und einem Frauengrab
aus Hvilehøj, Jütland.
Mehr Informationen zum Forschungsprojekt
Schalenfibeln Petersen 49
Nach Fundstücken dem Kulturhistorischen
Museum in Oslo, Norwegen. Wie die
Originalstücke sind auch diese Fibeln
zweischalig gefertigt.
Schalenfibeln / Ovalfibeln zum Kaufen